Frisch gepflanzte Bäume müssen verankert werden, um sicherzustellen, dass sie sich nicht bewegen können. Zu starke Bewegungen in den ersten Wachstumsperioden schädigen den Baum.

Ein junger Baum mit Wurzelballen ist prinzipiell wie ein langer Hebel mit einer Kugel, die in ein ebenfalls rundliches Pflanzloch gestellt wird. Deshalb ist die Gefahr groß, dass Drehbewegung entstehen. Das kann dazu führen, dass der Baum schief wächst oder kippt und dadurch neue Wurzeltriebe beschädigt werden. Bäume können entweder oberirdisch oder unterirdisch verankert werden.

Oberirdische Verankerung

Die oberirdische Verankerung mit einem oder mehreren Baumpfählen und Gurten ist die wohl bekannteste Methode. In der Regel bleiben sie drei bis vier Jahre erhalten, bis der Baum sich mit seinen Wurzeln selbst ausreichend verankert hat. Danach können und sollen die Pfähle und Gurte entfernt werden.

Baumstandort Verankerung mit Dreibock

In vielen Fällen, vor allem bei kleineren Bäumen, kann ein Pfahl ausreichen. Bei Gefahr von höheren Windlasten oder bei größeren Bäumen sind mehrere Pfähle erforderlich. Ein Drei- oder Vierbock bietet zusätzlich physischen Schutz gegen Anfahren, Anlehnen von Fahrrädern usw. Zudem kann ein Gießrand mit integriert werden. Die Kosten einer Pfahlverankerung sind meistens überschaubar.

Allerdings können Pfahlverankerungen unansehnlich sein, vor allem wenn sie anfangen zu verrotten und nicht rechtzeitig entfernt werden. Bei falschem Einbau kann das Bindematerial auch das Wachstum einschränken oder verhindern. Baumpfähle aus behandeltem Holz enthalten teilweise schädliche Stoffe, die in den Boden gelangen und von den Baumwurzeln aufgenommen werden könnten. Als Alternative können nicht behandelte Holzarten, die nicht schnell verrotten (z. B. Kastanie oder Robinie) verwendet werden.

Unterflurverankerung

Systeme für Unterflurverankerung mit Erdankern gibt es von verschiedenen Herstellern, z. B. der ArborAnker von Greenleaf. Dabei wird der Baum nicht an seinem Stamm festgehalten, sondern der Wurzelballen wird in der Baumgrube verankert.

Die Erdanker (meistens 3 Stück) werden um den Wurzelballen in den Boden geschlagen. An diesen Ankern sind Drahtseile befestigt, die neben dem Wurzelballen aus dem Boden schauen. Ein Spanngurt wird an diesen Drahtseilen befestigt und über die Oberseite des Wurzelballens gespannt. Es gibt verschiedene Typen und Abmessungen, die je nach Baumgröße ausgewählt werden.

Baumstandort mit ArborAnker

Der große Vorteil dieser Systeme ist, dass sie unsichtbar sind. Es gibt keine Pfähle, die später entfernt werden müssen. Außerdem sind sie auch für den Baum vorteilhaft, weil der Stamm und die Krone nicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden, wodurch das Wurzelwachstum behindert werden könnte. Die unterirdische Variante eignet sich auch für sehr große Bäume, wo eine Pfahlverankerung in der passenden Größenordnung ungeeignet wäre.

Durch die unterirdische Verankerung wird allerdings kein physikalischer Schutz gewährleistet. Hier empfiehlt sich der zusätzliche Schutz durch z. B. einen zusätzlichen Stammschutz. Je nach Bodenverhältnissen kann der Einbau aufwändiger sein, als der der klassischen Pfahlverankerungen.

Tiefgaragen- und Dachbegrünung

Für Situationen wie Tiefgaragendecken oder Dachbegrünungen, wo kein Pfahl oder Erdanker eingeschlagen werden kann, gibt es besondere Versionen der Unterflurverankerungen, wie z. B. ArborAnker Roof oder ArborAnker Plate.

Diese sind in ihrer Funktionsweise identisch zu den anderen ArborAnker Varianten, statt Erdanker werden jedoch Baustahlmatten oder Stahlplatten zur Verankerung in die Pflanzgrube gesetzt, an denen die Drahtseile und Spanngurt befestigt werden. Durch das Eigengewicht des Baumes und des Substrates ist hier ein sicherer Halt gewährleistet.

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