Die Fuggerstraße ist die Hauptlebensader der Kleinstadt Schwabmünchen. Bereits 2012, bei der Neugestaltung des Stadtplatzes, kamen unsere Produkte zum Einsatz. Anfang 2020 wurde die Umgestaltung der Fuggerstraße fortgesetzt und befindet sich derzeit noch im Bau. Wir waren zu Besuch auf der Baustelle und haben Herrn Schiller von der Stadt Schwabmünchen einige Fragen zu dem Projekt gestellt.

 

Herr Schiller, die Umgestaltung der Fuggerstraße erfolgt in Anlehnung an den ersten Bauabschnitt. Was war das Ziel dieser Umgestaltung?
Mit der Umgestaltung wollen wie einen neuen attraktiven Aufenthaltscharakter schaffen. Außerdem war es uns wichtig, Barrieren zu reduzieren und Menschen mit Behinderungen dadurch zu unterstützen. Zusätzlich wurde dafür ein Blindenleitsystem installiert. Durch die Umgestaltung sollen Autofahrer, Fahrradfahrer und Fußgänger zu gleichen Teilen bedient werden. Die Straße soll einem Fluss gleichen mit den Gehwegen an beiden Seiten als Ufer.

 

Welche Rolle spielt die Pflanzung von Bäumen bei der Umgestaltung?
Bäume können die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum deutlich steigern. Zudem spielen Bäume eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Klimas. Daher haben wir uns zum Einsatz von Bäumen in Form einer Allee entlang der Straße entschieden.

 

Gerade im Straßenraum und in Einkaufsstraßen ist die Pflanzung von Bäumen unter möglichst natürlichen Voraussetzungen nicht einfach. Welche Herausforderungen mussten hier gemeistert werden?
Im Straßenraum kamen aufgrund von Streusalz und Platzmangel große Grünflächen für uns nicht in Frage. Da die Flächen zum Aufenthalt, für Gastronomie und Marktplätze genutzt werden sollen mussten alle Flächen befestigt werden.  Aus diesem Grund kamen auch nur überbaute Baumgruben in Frage, da wir sonst in der Nutzung eingeschränkt wären.

Unser Hauptbedürfnis waren hierbei die Lastabtragung und die Wurzellenkung, um die Wurzel nicht durch die alltägliche Belastung zu beschädigen und um einen Platzkonflikt zwischen den bestehenden Leitungen und den Wurzeln zu vermeiden.

 

Welche unserer Produkte haben Sie bei dem Projekt eingesetzt, um diese Lastabtragung und Wurzellenkung zu ermöglichen?
Bereits bei dem Bauabschnitt 2012 haben wir mit dem ArborSystem Komplettsystem gearbeitet. Eingesetzt wurden ganz konkret das Wurzelkammersystem StrataCell sowie ReRoot, um das Problem der Lastabtragung und Wurzellenkung zu lösen. ReRoot wurde hier eingesetzt, um den Baumstreifen von den daneben befindlichen Leitungen zu trennen. Zudem wurden ArborVent und RootRain eingesetzt, um die Wasser- und Sauerstoffzufuhr der Wurzeln zu gewährleisten. Da sich das System bewährt hat haben wir es erneut eingesetzt. Als Wurzelkammersystem wurde aber bei dem neuen Bauabschnitt jedoch RootSpace eingesetzt. Zusätzlich zu den 2012 verwendeten Produkten wurde für den neuen Abschnitt außerdem RootDirector und die Baumscheibenabdeckung Aland eingebaut.

 

Worin sehen Sie den Vorteil unserer Produkte im Vergleich zu vergleichbaren Produkten?
Bei älteren Bauabschnitten vor 2012 haben wir mit Baumquartieren aus Beton gearbeitet. Aus unserer Erfahrung funktionieren Systeme aus Kunststoff, Beton oder anderen Materialien aus funktionaler und baumtechnischer Sicht gleich gut. Der Einbau von Baumquartieren aus Beton ist allerdings sehr aufwendig.

RootSpace und StrataCell haben den entscheidenden Vorteil, dass sie leicht und modular sind. Einbau und Transport werden dadurch vereinfacht. Auch dass der Kunststoff recycelt und recycelbar ist sehen wir als einen klaren Pluspunkt. Da das System aus recyceltem Kunststoff ist kann es sowohl von Tiefbauern als auch von Gärtnern eingebaut werden.

 

Was können Sie aus heutiger Sicht zu den Ergebnissen und Erfahrungen aus den älteren Projekten, die wir schon gemeinsam umgesetzt haben, sagen?
Die 2012 am Stadtplatz neu gepflanzten Bäume haben sich bis heute sehr gut entwickelt.
Natürlich haben wir dort auch auf die Wahl der Bäume geachtet und eine passende Art gewählt, die sich im Hinblick auf das Kleinklima gut eignet. Die Nähe zu den Gebäuden und der Standort im Schatten spielten bei der Auswahl der Bäume eine große Rolle. Ohne das System von Greenleaf wäre diese Entwicklung allerdings nicht möglich gewesen, da der benötigte Wurzelraum für die Bäume nicht vorhanden gewesen wäre.

In der Badstraße wurden Bäume ohne das System eingesetzt. Obwohl diese älter sind haben sie sich deutlich schlechter entwickelt und müssen immer wieder ausgetauscht werden.

Schwabmünchen, Baumentwicklung ohne ArborSystem

Badstraße: Baumentwicklung ohne ArborSystem

Schwabmünchen, Baumentwicklung mit ArborSystem

Fuggerstaße: Baumentwicklung mit ArborSystem

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