Baumplanung in der Stadt

Warum Leitfäden für städtische Grünflächen unverzichtbar sind

Auf den ersten Blick ist das Thema Handlungsleitfäden oder Strategieempfehlungen zugegebener Weise ermüdend. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Richtlinien zur Planung grüner Infrastruktur in Städten.

Eine Stadt ohne grüne Oasen, ohne schattenspendende Bäume, ohne das beruhigende Rauschen von Blättern im Wind finden wir unvorstellbar. Darum ist das Ziel, eine durchdachte und nachhaltige Begrünung zu schaffen, unterstützt durch die richtige Expertise.

Warum brauchen wir Leitfäden?

Ähnlich wie ein Jungbaum, der nur dann gerade wächst, wenn sein Wachstum gelenkt wird, bieten Handlungsempfehlungen einen schematischen Prozess, der Stadtentwicklung, den Schutz der kritischen Infrastruktur und attraktive Grünflächen vereinen kann.

Wir möchten als Beispiel auf den BaumAdapt Handlungsleitfaden der Stadt Essen hinweisen. Ebenso sind Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen beachtenswert, wie die des bdla (Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen) bei Expertenanhörung im Bundestag zum Klimaanpassungsgesetz.

Leitfäden können als Handlungsempfehlung in den Abstimmungsprozess mit den beteiligten Behörden einfließen, um den Planungsprozess zu standardisieren und somit zur Grundlage für die Schaffung grüner Infrastruktur beitragen.

Was sollten Leitfäden berücksichtigen?

Fundierte Verfahrensanleitungen beinhalten, dass die Planung und Herstellung städtischer  Grünflächen ökologische, klimatische und städtebauliche Faktoren berücksichtigen.

 

1. Schutz der städtischen Infrastruktur

Grünflächen spielen eine wichtige Rolle dabei, Städte vor den Auswirkungen von extremen Wetterereignissen wie Starkregen oder Hitzewellen zu schützen. Die richtige Platzierung von Bäumen und Grünflächen kann dazu beitragen, Überschwemmungen zu verhindern, indem sie als natürliche Wasserrückhaltegebiete dienen.

Wir empfehlen darüber hinaus, mit dem ArborSystem im Wurzelraum des Baumes dafür Sorge zu tragen, dass der Straßenbelag und das Versorgungsnetz keinen Schaden tragen.

 

2. Planung der städtischen Landschaftsarchitektur

Natur in die Stadt wirksam zu integrieren, erfordert qualifizierte Planung. Die urbane Landschaftsarchitektur gestaltet Städte nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend. Definierte Richtlinien sorgen dafür, dass diese Gestaltung nicht den Vorlieben Einzelner überlassen wird, sondern von vereinbarten Prinzipien geleitet wird, die zukunftsorientiert Vorteile für Mensch und Natur bringen.

 

3. Erhaltung der Biodiversität

Klare Leitlinien helfen dabei, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten in der Stadt zu fördern, was ökologisches Gleichgewicht herstellen soll.

 

4. Luft- und Wassersäuberung

Grüne Infrastruktur trägt dazu bei, die Luft zu reinigen und Wasserrückhaltegebiete zu schaffen. Mit den richtigen strukturellen Leitfäden können wir sicherstellen, dass diese Funktionen optimal und nutzbringend genutzt werden. Eine wirksame Umsetzung ist das sogenannte Schwammstadtprinzip.

 

5. Klimaanpassung

Angesichts des Klimawandels sind unsere Städte vermehrt von extremen Wetterereignissen bedroht. Intelligente Bewässerungssysteme und robuste Bäume sind nur einige Beispiele dafür, wie Grünflächen dazu beitragen können, den städtischen Raum widerstandsfähiger gegenüber Extremwetterereignissen zu machen.

 

6. Ästhetik

Gut gestaltete Grünflächen tragen dazu bei, dass Stadtmenschen Orte zur Entspannung finden, was die Lebensqualität und die Attraktivität der Stadt steigert.

Fazit

Richtlinien und Verfahrensanleitungen sind Schlüssel dazu, dass unsere Städte nicht nur strukturell überlegt wachsen, sondern auch grüner werden. Durch die Festlegung und Einhaltung von Planungsrichtlinien verbessert sich nicht nur die Gesundheit der Bäume, sondern auch die Lebensqualität der Menschen in ihrem Umfeld