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Der Dschungel der Bürokratie – Förderprogramme

Die fehlende Übersichtlichkeit bei der Suche und Auswahl passender staatlicher Förderungsprogramme ist eine Herausforderung, die die nachhaltige urbane Stadtplanung bremsen kann. 

Wir kennen das vielfältige Labyrinth der Förderprogramme aus der täglichen Praxis. Wir stellen Ihnen hier im Lauf des Jahres fortlaufend Hilfestellung zu den passenden Förderungen für Ihre kommunalen Projekte zusammen.

Zunächst muss man verstehen, dass Förderungen von unterschiedlichen Stellen ausgelobt werden. Die Europäische Union, der Bund, die Länder, sowie Kommunen und private Stiftungen informieren über die Förderprogramme auf den eigenen Seiten.

Welche Förderung? Welcher Träger?

Um die Frage zu klären, wer fördert, ist die Frage zu klären, wer für eine bestimmte Förderung infrage kommt. Kommunen, kommunale Unternehmen und Einrichtungen, kleine und mittlere Unternehmen, Vereine, Verbände, Stiftungen und Kammern können sich auf verschiedene Förderungen bewerben.

Tatsächlich werden sowohl das jeweilige  Projekt als auch die spezifischen geförderten Ausgaben detailliert beschrieben. Es können Betriebskosten, Personalkosten, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Flächenerwerb und Sachkosten gefördert werden.

Zum Beispiel lobt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen den Bundespreis Stadtgrün 2024 aus. Die geförderten Projekte dieser Förderungsinitiative setzten die städtische Klimaanpassung vorbildlich und nachahmenswert um. Im November 2023 wurde diese Förderung veröffentlicht und das Ende der Einreichungsfrist ist für Februar 2024 festgelegt. Im April 2024 wird eine Jury darüber entscheiden, welche Projekte ausgewählt werden.

So löblich und wichtig solche Förderungspreise sind, so ungewiss ist der tatsächliche Gewinn. Für konkrete Planungssicherheit sollten sich Kommunen auf verlässliche und langfristig finanzierte Förderungsmaßnahmen konzentrieren.

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Tipp

Planen Sie ausreichend Zeit für die Recherche und den Antragsprozess ein.

EFRE

Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) besteht seit 1975 und fördert Projekte innerhalb der Union. Unter anderem die Förderung der Anpassung von Städten an den Klimawandel und die damit verbundene Katastrophenprävention.

Die Förderungen der EFRE werden regional bedingt ausgeschrieben. Hier sind die aktuellen EFRE/JTF-Programme für Nordrhein-Westfalen beispielhaft hinterlegt. Eine genaue und Recherche der individuellen Möglichkeiten ist für eine erfolgreiche Bewerbung unerlässlich.

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Tipp

Machen Sie sich mit den Zielen und Kriterien der einzelnen Programme vertraut.

Bund-Länder-Programme

Auch der Bund fördert verschiedene Projekte der nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Bund-Länder-Programme der Städtebauförderung bieten Städten und Gemeinden die urbane Infrastruktur unter anderem auf die Herausforderungen der klimatischen Veränderungen vorzubereiten.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bietet vielfältige Förderungen für Klimaschutzprojekte, zusammengefasst in einem „Förderungskompass“. Zusätzlich ist eine Beratungshotline verfügbar, um unverbindlich Fragen zu nationalen Klimaschutzinitiativen zu beantworten. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz unterstützt freiwillige innerörtliche Maßnahmen zur Umsetzung des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK). Hier finden Sie unter anderem Details zu Förderung von:

  • der Umstellung auf ein naturnahes Grünflächenmanagement
  • Baumpflanzungen
  • der Schaffung von Naturoasen

Ein weiteres Förderungsprogramm ist der Natürliche Klimaschutz in kommunalen Gebieten, in dem unter anderem Maßnahmen zur Rückhaltung und Speicherung von Niederschlagswasser mittels natur-basierter Lösungen und die Entsiegelung von Böden zur Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktionen beinhaltet sind.

 

MEHR INFORMATIONEN

Förderung von Baumrigolen

ArborFlow Baumrigole für überbaute Bereiche

Folgen des Klimawandels, die in den Innenstädten deutlich sichtbar werden, machen Maßnahmen zur Anpassung der städtischen Infrastruktur notwendig. Konzepte zum Schutz vor Hochwasser und Starkregen werden zunehmend gefördert, zumal diese kosteneffektiver sind als spätere Reparaturmaßnahmen.

Baumrigolen, wie ArborFlow, sind komplexe Systemlösungen, die Regenwasser von der Oberfläche durch die Baumgrube leiten, wo es entweder versickern kann oder zwischengespeichert wird, bevor es in die Kanalisation geleitet wird. Die Regenrückhaltung, die auch beim Prinzip der Schwammstadt (Sponge City) aufgegriffen wird, ist somit geeignet, Abflussspitzen zu entzerren.

Baumrigolen sind ein geeignetes Element dieser Systemlösung, um das Risiko von Überschwemmungen infolge von Starkregenereignissen dauerhaft zu minimieren.

Förderung nach Bundesland

Baden-Württemberg

Hochwasserschutz und Vorflutbeschaffung werden in Baden-Württemberg gefördert. Es ist ein Ansatz, mit dem die Anpassung an den Klimawandel und durch naturnahe Entwicklung von Gewässern und Gewässerentwicklungsflächen der Klimaschutz vorangetrieben werden soll. Das Förderprogramm KLIMOPASS (Klimawandel und modellhafte Anpassung) fördert konkrete Maßnahmen.

Bayern

Die Klimaziele der bayerischen Staatsregierung sind unter anderem die Klimaneutralität Bayerns bis 2040. Um diese Ziele, die im bayerischen Klimaschutzgesetz festgeschrieben sind, zu erreichen, werden 22 Milliarden Euro bis 2040 bereitgestellt. Die folgenden Links sind eine Auswahl von hilfreichen Links:

Berlin

Die Anpassung an den Klimawandel kann durch eine grüne Infrastruktur vorgenommen werden. In Berlin wird dies besonders bei grünen Inseln in Wohnsiedlungen gefördert.

Berlin fördert überdies aktiv Maßnahmen, die dem Prinzip der „Schwammstadt“ folgen. Insbesondere der kühlende Effekt der grünen und blauen Infrastruktur in der verdichteten Hauptstadt ist ein erklärtes Ziel der Förderung.

Brandenburg

Für Städte und Gemeinden im Land Brandenburg gibt es ein jährliches Förderprogramm für die Stadtentwicklung, unter anderem Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Sie schließt auch ein, dass die Förderung von Grünflächen in Wohngebieten als Förderungsvoraussetzung zum Programm „Lebenswerte Quartiere“ aufgenommen werden.

Bremen

Zentrales Ziel von Förderprogrammen ist es, Stadt- und Ortskerne bei der Bewältigung von demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Bereich der Stadterneuerung und Stadtentwicklung zu unterstützen.

https://die-gruene-stadt.de/foerdercheck/bremen/sozialer-zusammenhalt-in-bremen/

Die Finanzhilfen zur Städtebauförderung schließen überdies auch Maßnahmen im Bereich Klimaschutz als Teil der Gesamtmaßnahme ein. Hier wird im Allgemeinen die Revitalisierung und der Erhalt von Stadt- und Ortskernen, historischen Altstädten und Stadtteilzentren vom

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert.

Hamburg

In Hamburg werden Konzepte, die die Infrastruktur und die Entwicklung der Metropolregion vorantreiben, gefördert. Eine genaue Prüfung der Anwendung ist also im Einzelfall unbedingt ratsam. Das Umweltbundesamt informiert ausführlich über die Möglichkeiten der Niederschlagswasserversickerung und fördert Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.

Hessen

Maßnahmen zur Verbesserung der Versickerungsfähigkeit im Straßenraum werden von der  Landwirtschaft.Hessen gefördert. Das schließt das Anlegen von Rasen- und Pflanzenflächen als Maßnahme zur Entsiegelung ein. Die „grüne Stadt“ fördert Maßnahmen des Klimaschutzes – insbesondere die Verbesserung der grünen Infrastruktur.

Mecklenburg-Vorpommern

Ein zentrales Ziel des Programms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Lebenswerte Quartiere“ ist es, die Umstrukturierung von Wohngebieten zu lebenswerten Quartieren zu fördern. Das schließt Maßnahmen des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel mit ein.

Niedersachsen

Maßnahmen des Klimaschutzes und die Verbesserung der grünen Infrastruktur sind auch in Niedersachsen Fördervoraussetzung, um das Wachstum und die Weiterentwicklung von Stadtquartieren erfolgreich zu beantragen. Stadtgrün ist hier ein wichtiger Bestandteil der Bewältigung von demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Bereich der Stadtentwicklung.

Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen ist beispielsweise die Zuordnung der Förderung von Baumrigolen vergleichsweise leicht zu finden, da diese im Text oft klar beschrieben werden. Beispielsweise fördern sowohl die Förderbank NRW.BANK als auch das Landesministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie die naturverbundene Ableitung von Regenwasser, die die städtische Kanalisation entlastet. Es gibt auch regional fokussierte Förderprogramme, die den blau-grünen Wandel vorantreiben, wie das Programm des Klimawerks.

In NRW können Sie für Neuanlagen, Ergänzungspflanzungen und Wiederherstellungen von Alleen Förderungen erhalten. Hier werden Baumalleen entlang von Kreis- und Gemeindestraßen, Wirtschaftswegen, Rad- und Wanderwegen berücksichtigt. Enthalten ist dabei eine anschließende 3-jährige Herstellungspflege.

Rheinland-Pfalz

Das Förderprogramm „Maßnahmen des Stadt- und Dorfgrüns“ des Landes Rheinland-Pfalz umfasst unter anderem Umweltbildungsangebote. Förderfähig sind ebenfalls der klimaresiliente Ersatz von durch Trockenheit abgängigen Stadtgrüns und die Anpassung öffentlicher Freiflächen an klimatische Veränderungen.

Saarland

Das Saarland erfüllt die Vorgaben für die Naturschutzförderung im Rahmen des europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Interessierte Kommunen können überdies die  Förderung von Maßnahmen im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege nutzen. Bei der Recherche sind die folgenden Seiten hilfreich:

Sachsen

Der Freistaat Sachsen fördert Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung von biologischer Vielfalt in Städten. Die Beantragung von Fördermitteln für Stadtgrünmaßnahmen wie z. B. biodiversitätsfördernde Grün- und Freiflächen oder Fassaden- und Dachbegrünung ist durch Vereine möglich.

Mit der „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustandes und des präventiven Hochwasserschutzes“ verfolgt Sachsen das Ziel, zur Verbesserung des Zustandes oder Potenzials der Gewässer sowie zum Ausbau von Maßnahmen des Hochwasserrisikomanagements beizutragen.

Sachsen-Anhalt

Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt Kommunen, die wirtschaftliche Infrastruktur den klimatischen Herausforderungen unserer Zeit anzupassen. Dies umfasst  Förderungen für Investitionen in Bereichen des Klima- und Umweltschutzes, einschließlich Investitionen zur Bodensanierung, und zum Lärmschutz sowie dem Naturschutz und der Landschaftspflege. Auf diesen Seiten werden die Einzelheiten ausführlich beschrieben:

Schleswig-Holstein

Das Programm „Zukunft Stadtgrün“ fördert Maßnahmen zur Erweiterung von Stadtgrün, welches Qualifizierung und Vernetzung öffentlich zugänglicher Grün- und Freiflächen im Rahmen der baulichen Erhaltung und Entwicklung von Quartieren als lebenswerte und gesunde Orte dient.

Thüringen

In Thüringen werden Projekte gefördert, die dazu beitragen, die Natur im unmittelbaren Wohnumfeld zu schützen und zu verbessern. Im Förderprogramm „Naturschutz beginnt vor der Haustür“ geht es in erster Linie darum, Natur und Biodiversität in Städten zu stärken.

In diesem Bundesland werden Konzepte und Schaffung naturnaher Gewässerstrukturen ebenfalls gefördert. Hierdurch wird das Hochwasserrisiko nachhaltig und effektiv verringert.

Weitere Förderungen des Bundes

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bietet vielfältige Förderungen für Klimaschutzprojekte zusammengefasst in einem „Förderungskompass“. Zusätzlich ist eine Beratungshotline täglich erreichbar, um unverbindlich Fragen zu nationalen Klimaschutzinitiativen zu beantworten.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt freiwillige innerörtliche Maßnahmen zur Umsetzung des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK). Hier finden Sie die Details zur Förderung von:

  •        Umstellung auf ein naturnahes Grünflächenmanagement
  •        Baumpflanzungen
  •        Schaffung von Naturoasen

Ein weiteres Förderungsprogramm ist der Natürliche Klimaschutz in kommunalen Gebieten, in dem unter anderem Maßnahmen zur Rückhaltung und Speicherung von Niederschlagswasser mittels naturbasierter Lösungen und die Entsiegelung von Böden zur Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktionen beinhaltet sind.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass staatliche Förderungen von Stadtgrün von entscheidender Bedeutung sind. Angesichts der Herausforderungen, die sich durch klimatische Veränderungen und wachsender Urbanisierung ergeben, sind Grünflächen nicht nur Verschönerungen des Stadtbilds, sondern tragen wesentlich zum nachhaltigen Umweltschutz bei.

Gezielte Investitionen für urbane Umweltmaßnahmen sind richtig, um Städte für kommende Generationen lebenswert zu gestalten. Ein fortwährendes Engagement in diesem Bereich ist somit ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung.