Haben Sie jemals einen Baum in Felsen kultiviert? – Natürlich nicht und dafür gibt es gute Gründe! Bäume brauchen nährstoffreichen, feuchten, gut durchlüfteten und unverdichteten Boden. Doch gerade in der Stadt stellt die Verdichtung ein großes Problem dar. Die benötigte Bodenqualität ist häufig nicht gegeben.

Für überbaute Baumstandorte wird eine Methode zur Lösung der Verdichtung benötigt. Eine dieser Methoden ist die Verwendung von strukturstabilen „verdichtbaren“ Substraten.
Diese Substrate bestehen größtenteils (ca. 95 %) aus rein mineralischem Material. Das mineralische Material erfüllt die benötigte tragende Funktion. So kann das Substrat verdichtet und als Unterbau für Verkehrsflächen eingesetzt werden. Verwendet werden z. B. Materialien wie Lava, Sand, Schotter, Ziegelsplitt oder Bims. Die Sieblinie ist so konzipiert, dass das Porenvolumen trotz Verdichtung bis zu einem gewissen Grad gegeben ist. Dadurch ist auch der Wurzelraum genügend belüftet.

Die restlichen maximal 5 % des Substrats sind organische Substanz. Diese soll den Baum mit Nährstoffen versorgen. Der Wert von 5 % kann allerdings nicht überstiegen werden, weil das Substrat sonst nicht mehr strukturstabil wäre.

Strukturstabiles Substrat ist ein stark verdichtetes Medium mit wenig bis gar keinem nährstoffreichen Anteil. Bäume mögen anfangs gut darin wachsen sobald das Substrat aber erschöpft ist verschlechtert sich der Zustand des Baumes.

Toter Baum in Stadt

Erschöpftes Substrat: Der Zustand des Baumes verschlechtert sich oder der Baum stirbt ab.

Was sind also die konkreten Probleme?

Gefahr durch Überverdichtung
Bereits der Einbau birgt die ersten Risiken, sodass Probleme entstehen können. Ein bestimmtes Porenvolumen wird benötigt, damit genug Sauerstoff im Wurzelraum vorhanden ist. Dieses Porenvolumen ist allerdings nur bis zum vom Hersteller angegebenen Verdichtungsgrad (z. B. 45 MN/m²) gegeben. Auf Baustellen wird das Substrat aber häufig um ein Vielfaches höher verdichtet als vom Hersteller empfohlen. Moderne Geräte schaffen das ohne weiteres und Arbeiter vor Ort sind z. T. nicht ausreichend informiert. Wenn dies geschieht ist der Baum nahezu chancenlos, weil das notwenige Porenvolumen fehlt.

Nährstoffmangel
Ein verdichtetes Substrat enthält kaum organisches Material. Auch Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Metalle oder Salze sind knapp. Um dieses Problem zu umgehen, müssen die Bäume künstlich gedüngt werden.

Wasserspeicherung
Ein rein mineralisches Material ist sehr wasserdurchlässig. Folglich wird Wasser schlecht zurückgehalten. Das Ergebnis ist, dass der Wurzelraum zu schnell austrocknet und zusätzliche Bewässerung nötig ist. Ein organisches Material hingegen speichert aufgrund seiner Beschaffenheit viel mehr Wasser.

PH-Wert
Der pH-Wert des Substrats spielt auch eine wichtige Rolle. Er hat einen großen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nährstoffen. Selbst wenn ausreichend Nährstoffe im Substrat vorhanden wären, reduziert ein falscher pH-Wert die Aufnahme der Nährstoffe. Dadurch wird das Wachstum beeinträchtigt. Die meisten Baumarten benötigen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert. Ein mineralisches Substrat ist allerdings leicht alkalisch. In der Natur wird dieser Wert durch Huminsäuren geregelt. Huminsäuren sind organische Stoffe. In verdichtetem Substrat sind sie allerdings kaum vorhanden.

Fazit

Um die Probleme von Verdichtung zu lösen ist ein verdichtbares Substrat also auch keine optimale Lösung. Die benötigte tragende Funktion ist zwar gegeben, dennoch wird das Baumwachstum durch die oben genannten Gefahren eingeschränkt oder verhindert. Um die Gefahren der Verdichtung zu vermeiden kommt unser Wurzelkammersystem RootSpace zum Einsatz. RootSpace gewährleistet die benötigte tragende Funktion und kann so mit einem Substrat befüllt werden, das nicht verdichtet werden muss. So bleibt die Erde im Wurzelraum locker, porenreich und der Baum kann ausreichend mit Wasser, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

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